Der EU-Arbeitsmarkt durchläuft derzeit einen tiefgreifenden Paradigmenwechsel. Immer mehr Beschäftigte schließen sich einer Bewegung an, die andere Werte über die reine finanzielle Sicherheit stellt -- mit dem Ziel, langfristig im Unternehmen zu bleiben. Emotionale und soziale Erfüllung, Möglichkeiten zur Weiterbildung und persönlichen Entwicklung, die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben, ein echtes gesellschaftliches Engagement des Unternehmens, das Gefühl, am Arbeitsplatz authentisch sein zu können, sowie flexible Arbeitsmodelle wie Remote-Arbeit sind nur einige der Faktoren, die zunehmend darüber entscheiden, ob Mitarbeitende bleiben oder sich nach Alternativen umsehen. Diese veränderten Prioritäten führen vielerorts zu hoher Fluktuation und unbesetzten Stellen, mit denen Unternehmen heute mehr denn je zu kämpfen haben.
Studien zeigen, dass Europäer weltweit zu den unzufriedensten Arbeitnehmenden gehören: Nur 14 % fühlen sich bei der Arbeit wirklich engagiert. Der größte Einflussfaktor auf die Arbeitszufriedenheit ist dabei eine schlechte Führung -- ein Aspekt, der sich besonders deutlich in der hohen Fluktuation widerspiegelt. So genießen zwar 97 % der Führungskräfte in Deutschland einen guten Ruf, gleichzeitig jedoch empfinden 69 % der Beschäftigten ihre Vorgesetzten als schlechte Führungskräfte. Besonders Kleinst- und Kleinunternehmen (KKMU) benötigen gezielte Unterstützung und die richtigen Ressourcen, um diesem Problem wirksam zu begegnen.
Das NICE Projekt wird ein Schulungsprogramm für Berufsbildungsanbieter entwickeln, testen und überprüfen, das sich an KKMU richtet, um die Fähigkeiten der Arbeitgeber zu verbessern, zu stärken und zu verbessern:
- Erarbeitung neuer Lösungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Work-Life-Balance
- Verbesserung des Engagements der Mitarbeitenden
- Gewährleistung der Kontinuität von hybriden/vollständigen Arbeitsplätzen
- Unterstützung der Mitarbeitenden beim Erwerb neuer Schlüsselkompetenzen
NICE leistet einen wichtigen Beitrag dazu, die Berufsbildung stärker an den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes auszurichten.
Diese Ausrichtung muss sich an wirtschaftlichen Zyklen, sich wandelnden Berufsbildern und der Entwicklung zentraler Schlüsselkompetenzen orientieren.
- Gleichzeitig geht es darum, Bildungsanbieter dabei zu unterstützen, ihr Ausbildungsangebot an veränderte Qualifikationsanforderungen und den digitalen Wandel anzupassen.
- Ziel von NICE ist es, das Berufsbildungssystem so weiterzuentwickeln, dass es besser auf die aktuellen und künftigen Anforderungen von Wirtschaft und Gesellschaft reagiert, die Dynamik des Arbeitsmarkts aufgreift und sich an den Bedürfnissen des Privatsektors orientiert.
- Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Förderung digitaler Kompetenzen innerhalb von Institutionen und Organisationen.
- Auf diese Weise sollen auch die Fähigkeiten der Bildungsanbieter gestärkt werden, um Führungskräfte und Mitarbeitende gezielt auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten.
